Hunden und Welpen beibringen alleine zu bleiben

  1. Hunde müssen das Alleine bleiben erst lernen. Wenn Hunde Probleme mit dem Alleine sein haben, können sie nicht alleine gelassen werden. (Ansonsten wird das Problem nur noch schlimmer) Meistens zeigt sich das, indem sie Bellen und randalieren, wenn sie alleine sind.
  2. Der häufigste Fehler ist den Hund einfach alleine zu lassen, ohne es vorher zu üben.

Dies ist ein häufiges Problem, da es für Hunde nicht natürlich ist alleine zu bleiben. Ein Rudel Hunde bleibt in der freien Wildbahn immer zusammen und trennt sich nicht, da Hunde ganz genau wissen, dass sie im Rudel wesentlich stärker sind, als alleine. Ein Rudel gibt einem Hund Sicherheit. Deswegen ist ein sehr starker Instinkt, der in jedem Hund verankert ist, unter allen Umständen immer bei seinem Rudel zu bleiben. Sobald ein Hund gelernt hat Alleine zu bleiben, kann er auch ohne Stress für eine längere Zeit alleine sein. Das beste ist einem Hund das alleine lassen bereits im Welpenalter beizubringen, da in dieser Zeit die Hunde sehr offen für neue Situationen und Erfahrungen sind. Erwachsenen Hunden kann man das Alleine bleiben auch noch beibringen, es dauert nur etwas länger.

Grundlegende Tipps zum üben des Alleine seins

Jetzt gebe ich dir ein paar Grundlegende Tipps zum Thema Alleine bleiben und was du beachten musst.

Er sollte müde sein.

Dieser Punkt wird, sobald der Hund es gelernt hat, nicht mehr so wichtig sein und er wird auch alleine bleiben können, wenn er nicht müde ist. Aber wenn du gerade mit dem Training beginnst ist es sehr hilfreich wenn du vor jedem Training einen langen Spaziergang machst. Wenn dein Hund müde ist, macht es auch Sinn für ihn hinter dem Rudel zurück zubleiben, da er sich ausruhen möchte. Zweitens fällt es ihm viel leichter sich zu entspannen, wenn er müde ist. Ich habe damals mit meinem Welpen nach jedem Spaziergang das Alleine bleiben geübt. Da ich zwei mal am Tag spazieren gegangen bin, habe ich somit auch 2 mal pro Tag das Alleine bleiben geübt.

Sehe das Alleine bleiben als notwendig und natürlich und nicht als brutal für deinen Hund.

Ein häufiger Fehler ist den Hund zu schmusen und Mitleid mit ihm zu haben, bevor man ihn alleine lässt. Dies spürt der Hund natürlich und führt dazu, dass der Hund von Anfang an eine negative Beziehung zu dem Alleine bleiben hat. Am besten ist du verhältst dich ganz normal und machst kein großen Wind aus der Sache.

Lass deinen Hund immer in einem ruhigen Zustand zurück.

Es ist sehr wichtig in welchen Zustand du deinen Hund zurücklässt. Für deinen Hund ist es am besten, wenn du ihn in einem ruhigen Zustand zurück lässt. Wenn er in einem ruhigen Zustand ist, fällt es ihm leichter sich zu entspannen, als wenn du ihn vorher aufgeregt machst. Am besten verabschiedest du dich nicht mal von deinem Hund und sagst auch nicht seinen Namen, da dieser wahrscheinlich eher für Aufregung steht.

Filme deinen Hund, um zu sehen wie er sich verhält.

Dies ist nur wichtig, so lange es dein Hund noch nicht gelernt hat. Aber nur so kannst du überprüfen, wie sich dein Hund fühlt, wenn er alleine ist. Sollte dein Hund schlafen während er alleine ist, dann kannst du dir auf die Schulter klopfen, denn du hast es geschafft. Schlafen bei Hunden ist die höchste Form der Entspannung und sie können nur schlafen, wenn sie komplett entspannt sind und nicht unter Stress stehen. Und dies beweist, dass dein Hund stressfrei alleine bleiben kann.

Steigere langsam die Zeit.

Du solltest jede Übung mit nur 5 Minuten beginnen und langsam die Zeit erhöhen.

Trainiere Schritt-für-Schritt das Alleine bleiben

Es macht keinen Unterschied, ob ein Hund bereits Probleme damit hat oder ob er noch nie alleine war. Das Training ist das gleiche. Es kann nur sein, dass ein Hund der bereits Problem damit hat etwas länger benötigt.

#1 Weise deinem Hund einen Platz zu, auf dem er bleiben muss.

Bei dieser ersten Übung bleibt dein Welpe noch nicht alleine sondern er lernt auf einem vorgegeben Platz zu blieben. Du bringst ihn zu seinem Platz und gibst ihm das Kommando “Platz und Bleib”. Danach musst du aufpassen, dass er auf seinem Platz liegen bleibt. Sollte er aufstehen und weggehen wollen, sagst du “Nein” und wenn das nicht ausreicht, bringst du ihn kommentarlos auf seinen Platz zurück und wartest bis er sich wieder hingelegt hat. Danach entfernst du dich. Während er auf seinem Platz bleibt ignorierst du ihn komplett und bringst ihm sozusagen die erste Stufe des alleine seins bei. Du bist zwar im gleichen Raum wie er, aber tust so wie wenn er nicht da wäre.

#2 Alleine bleiben während du zuhause bist.

Damit meine ich, dass der Hund zuerst lernen muss alleine in einem Zimmer zu bleiben, während du noch zuhause bist. Dabei kannst du am Anfang auch ruhig noch die Zimmertür offen lassen. Die Übung ist ansonsten genauso wie die erste. Sobald er aus dem Zimmer rausgehen sollte sagst du “Nein” und bringst ihn falls nötig wieder zurück.

#3 Alleine bleiben während du daheim bist mit geschlossener Tür.

Jetzt wird es langsam ernst. Dies ist die erste Übung wo er sozusagen richtig Alleine ist und bei der du auch den ersten Protest erwarten solltest. Sollte dein Hund protestieren werde bitte nicht traurig, wütend oder frustriert. Dies ist ganz normal und gehört dazu. Die Übung ist die selbe Übung wie #2 nur, dass du jetzt die Tür zumachst. Der Protest wird wahrscheinlich so aussehen, dass er zu Jaulen anfängt und versucht an der Tür hochzuspringen oder zu kratzen.

Ein häufiger Ratschlag den man oft hört ist einfach so lange zu warten, bis der Hund von alleine aufgibt. Dies funktioniert zwar jedoch steht dein Hund die ganze Zeit und Stress und verwüstet vielleicht auch das Zimmer. Sobald dein Hund anfängt zu bellen, jaulen oder an der Tür zu kratzen gehst du in das Zimmer und sagst “Nein”. Damit zeigst du deinem Hund, dass dieses Verhalten unerwünscht ist. Dann bringst du ihn auf seinen Platz zurück und wartest bis er sich hingelegt hat und zwar ohne ihm das Kommando zu geben.

Sobald er sich hingelegt hat entfernst du dich und schließt die Tür wieder. Wiederhole diesen Vorgang bis er 5 Minuten lang ohne Protest Alleine war.

Warum ist es wichtig zu warten bis er sich von alleine hinlegt, ohne ihm das Kommando zu geben?

In dem er sich hinlegt zeigt er dir, dass er damit einverstanden ist hier zu bleiben. Wenn du ihn einfach in einem Raum schiebst und schnell die Tür zumachst, dann fühlt er sich gefangen. Deswegen ist es wichtig zu warten, bis er sich von alleine hinlegt. Sollte dies gut funktionieren kannst du Anfangen verschiedene Geräusche in der Wohnung zu machen. Zum Beispiel die Haustür auf und zu machen, mit dem Schlüssel klimpern etc. Wenn er auf die Geräusche mit Protest reagieren sollte, gehst du wieder in das Zimmer und beruhigst ihn.

#4 Alleine bleiben während du weg bist mit geschlossener Tür.

Jetzt kannst du anfangen das Haus zu verlassen, während dein Hund in einem Zimmer alleine ist. Dies ist auch eine gute Zeit anzufangen ihn zu filmen, um zu sehen wie er sich verhält. Wenn er dies gut kann, kannst du anfangen ihm dein ganzes Heim zu Verfügung zu stellen, während du weg bist. Sollte dein Hund Probleme damit haben gehe wieder zurück zu Übung #3 und trainieren weiter. Gegebenenfalls kannst du auch mit einer Hundebox trainieren. Viele Leute halten eine Hundebox für Brutal, aber das ist überhaupt nicht der Fall. In der freien Wildbahn bei Hunden und Wölfen werden Welpen in einer Höhle oder etwas ähnlichem geboren. Dies simuliert die Hundebox und diese gibt ihm Sicherheit. Eine Hundebox hilft deinem Hund zu entspannen, weil sie ihn daran hindert hin und her zu gehen und so fällt es ihm etwas leichter sich zu entspannen.

Ich hoffe dass du mit meinen Tipps es schaffst deinem Welpen das Alleine bleiben beizubringen. Wenn du noch mehr über Hundeerziehung lernen möchtest, dann schau dir mal meinen kompletten Kurs „Einfaches Hundetraining“ an.

Viele Grüße und bis Bald, Ben

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.